Diagnostik
Die Diagnose von ADHS erfolgt durch Fachärzte, Psychologen oder Kinder- und Jugendärzte. Sie basiert auf einer gründlichen Untersuchung, die folgende Schritte umfasst:
Anamnese: Gespräch über die Entwicklung, das Verhalten und die Symptome des Betroffenen in verschiedenen Lebensbereichen.
Beobachtungen: Verhaltensbeobachtungen in Schule, Zuhause oder anderen Situationen.
Standardisierte Fragebögen: Einsatz von Tests und Fragebögen, die von Eltern, Lehrern oder dem Betroffenen ausgefüllt werden.
Ausschluss anderer Ursachen: Abklärung, ob andere medizinische oder psychische Erkrankungen die Symptome verursachen könnten.
Genetik: ADHS tritt häufig in Familien auf, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet. Mehrere Gene könnten die Anfälligkeit erhöhen.
Neurobiologische Faktoren: Veränderungen in der Gehirnstruktur und -funktion, insbesondere in Bereichen, die für Aufmerksamkeit, Impulssteuerung und Bewegungsregulation zuständig sind.
Umweltfaktoren: Frühgeburt, Rauchen oder Alkoholkonsum während der Schwangerschaft, Umweltgifte und Stress können das Risiko erhöhen.
Unaufmerksamkeit
Leicht ablenkbar durch äußere Reize
Schwierigkeiten, Aufgaben zu Ende zu bringen
Vergesslichkeit im Alltag
Probleme beim Organisieren und Planen
Häufiges Verlieren von Dingen
Hyperaktivität
Zappeln, mit den Händen oder Füßen wackeln
Unruhe, ständig in Bewegung sein
Schwierigkeiten, still zu sitzen, auch in Situationen, in denen Ruhe erwartet wird
Übermäßiges Reden
Impulsivität
Schnell impulsiv handeln ohne nachzudenken
Schwierigkeiten, Impulse zu kontrollieren
Unterbrechung anderer im Gespräch
Unüberlegtes Entscheiden
Was ist ADHS?
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die vor allem durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet ist. Viele Menschen kennen ADHS vor allem bei Kindern, doch die Störung kann auch im Erwachsenenalter bestehen bleiben oder erst später erkannt werden.
ADHS ist keine reine Verhaltensstörung, sondern betrifft die Art und Weise, wie das Gehirn Informationen verarbeitet und auf Reize reagiert. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, ruhig zu bleiben oder ihre Impulse zu kontrollieren. Diese Herausforderungen können sich auf Schule, Beruf und das soziale Leben auswirken.
Wer ist betroffen?
ADHS tritt bei Kindern häufiger auf, betrifft aber auch Erwachsene. Schätzungen zufolge sind etwa 5-8% der Kinder und Jugendliche sowie ein kleiner Prozentsatz der Erwachsenen betroffen. Die Symptome können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein, was die Diagnose oft erschwert.
Symptome von ADHS
ADHS zeigt sich durch eine Vielzahl von Verhaltensweisen, die in unterschiedlicher Ausprägung auftreten können.
Die Symptome lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien einteilen: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Diese Symptome können sich im Alltag erheblich auswirken, etwa in der Schule, im Beruf oder im zwischenmenschlichen Umfeld.
Nicht jeder Betroffene zeigt alle Symptome, und die Schwere kann variieren.
INFO ADHS
Ursachen von ADHS
Die genauen Ursachen von ADHS sind noch nicht vollständig geklärt, doch Forschungen deuten darauf hin, dass eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt: